Wolle. Wer strickt, häkelt oder ähnliche Handarbeiten liebt, hat sie zwangsläufig immer wieder in der Hand. Doch wo kommt Wolle an sich eigentlich her? Wollkatz auf der Suche nach Antworten.
Nach dem Textilkennzeichnungsgesetz (TextilKennzG), das vorschreibt, wie Fasern aus denen Textilien bestehen, bezeichnet werden müssen, ist Wolle als die weichen Haare des Fells von Schafen deklariert. Unter den Begriff Wolle fallen aber auch alle anderen spinnfähigen Haare von Säugetieren, wie z. B. Ziegen, Kaninchen oder Kamelartigen.
Entstehungsgeschichte
In vorgeschichtlicher Zeit trugen die Menschen unter anderem Schaffelle. Man nimmt an, dass sie mit der Zeit lernten aus den Fellhaaren Garn und schließlich Kleidungsstücke zu produzieren. Zunächst wurden die Haare hierfür gerupft, nicht geschoren, wie wir es heute kennen.
Zudem wurde im Lauf eines langen Zuchtprozesses aus dem Haarkleid von Wildschafen der so genannte Vliestyp entwickelt, also der Haartyp unserer Wollschafe. Hierzu wurde zunächst das Vlies herausgebildet, der Haardurchmesser veränderte sich, das Deckhaar wurde weniger oder ging ganz verloren. Im Verlauf der Zucht verschwanden auch die natürliche Haarfärbung und der jährliche Haarwechsel. So blieb die Schafwolle erhalten und konnte geschoren werden.
In Vorderasien wird der nachwachsende Rohstoff nachweislich ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. verwendet. In Europa ist eine Nutzung seit der Bronzezeit nachweisbar, zuvor wurden Pflanzenfasern zur Herstellung von Textilien verwendet.
Etymologischer Ursprung
Die Herkunft des Begriffs „Wolle“ liegt im Indogermanischen. Man findet ihn in verschiedenen Formen in den germanischen Sprachen, wie dem Englischen, Niederländischen, Schwedischen, Isländischen, dem Baltischen und Keltischen. In den romanischen Sprachen ist dagegen eine Ähnlichkeit zum lateinischen „vellus“ (verwandt mit Vlies) oder auch „vellere“ (rupfen) festzustellen.